Du sitzt im Zug, liest ein spannendes Buch, während der Zug in einem Bahnhof hält. Irgendwann denkst du „der müsste doch schon längst wieder fahren, wenn es so weitergeht komme ich zu spät“. Für einen Moment bist du unruhig und verstört. Du sitzt mit dem Blick zum Zug auf dem benachbarten Gleis. Nichts bewegt sich. Während du nervös wirst und überlegst, wie du die Situation retten kannst, bemerkst du eine leichte Erschütterung und ein bisschen Bewegung zwischen deinem und dem benachbarten Zug. Dann endlich löst sich das Missverständnis auf: beide Züge sind gleichzeitig angefahren und bewegen sich nebeneinander aus dem Bahnhof heraus! Alles ist gut, dein Zug ist im Zeitplan. So kann man sich irren!
Wir finden uns manchmal in Lebenssituationen, in denen wir nur nach Hilfe schreien können. Materielle Nöte, Beziehungskrisen, schwere Krankheit, Mobbing und andere extreme Belastungen.
Wer hilft mir jetzt?
Auf wen ist noch Verlass? Unser Leitvers heute gibt echte Hoffnung: Unser Gott will unser Geschick wenden und sich unser erbarmen – wie er es gegenüber dem Volk Israel über Jahrtausende tat und weiterhin tut. Feindliche Bedrohungen, Kriege, Hungersnöte, Krankheiten und Vertreibung. Wir lesen im heutigen Bibeltext: „Wir hören ein Geschrei des Schreckens; nur Furcht ist da und kein Friede“ (Jeremia 30,5). Das Volk hat Panik und sucht verzweifelt Hilfe bei Gott. Der Prophet Jeremia überbringt die rettende Botschaft, gibt Hoffnung. Die Realität wird offenbar, dass längst ein paralleler Prozess begonnen hat, durch den der Herr sein Volk retten wird.
Die Realität: Gott hilft bereits!
Wie in der obigen Situation im Zug bemerken wir häufig nicht, dass Gott bereits in Bewegung ist. Wir sind so mit unseren eigenen Dingen, Ängsten und Plänen beschäftigt, dass wir das Vertrauen in „Gottes Fahrplan“ verlieren und in Panik geraten. Auch ich habe solche Momente, Phasen in meinem Leben gehabt. Mehr oder weniger machte sich Verzweiflung breit und der Schrei nach Hilfe war laut. In solcher Situation wird das Herz, unsere Beziehung zu Jesus geprüft. Zuletzt dürfen wir die Gewissheit, dass „Alles zum Besten beiträgt“ (Römer 8, 28) erkennen, Buße tun über unseren Unglauben und, wie in unserem Leitvers heute, „Lob- und Freudengesang erschallen“ lassen!
(Beitrag für Inspiration durch Gotteswort (Andachtskalender) 2023)