Unterdrückt die Fremden nicht!

„Unterdrückt die Fremden nicht, die bei euch leben, sondern behandelt sie wie euresgleichen. Liebt sie wie euch selbst, denn auch ihr seid Fremde in Ägypten gewesen! Ich bin der Herr, euer Gott.“

3. Mose 19:33-34 HFA

Liebe Geschwister, gerade liegt die Bundestagswahl hinter uns. Das Thema Migration war eines der ausschlaggebenden Diskussionpunkte unter den kandidierenden Parteien. Der Tenor geht insgesamt in Richtung Zurückweisung und Abschiebung. Die oberen Verse, deren erster Satz den Monatsspruch März bildet, lässt die Thematik einmal neu unter Gottes Licht betrachten.

„Fremde“ bedeutet zunächst menschen aus anderen Ländern und/oder anderer Kultur. Fremde Menschen sollen bei uns willkommen sein – und auch bleiben! Daran hat sich nichts geändert, auch wenn die sozialen und politischen Gemengelagen sich verändert haben. Unser Gott legt uns immer eine Willkommenskultur ans Herz um Menschen zu helfen und ihnen auch unsere christliche Kultur nahe zu bringen. Ich erlebe dies immer wieder in unserer Kirchengemeinde und anderen Begegnungen im Alltag. Wir dürfen herzlich mit Ausländern umgehen und Ihnen Wertschätzung geben.

„leben“ bedeutet für mich mehr als die Anwesenheit von Menschen. Nur wenn  jemand zu uns kommt und sich sozial integriert, so lebt er unter uns. Dies bedeutet auch, dass er/sie  unserem Sozialwesen nicht schadet, sondern sich bemüht, aktiv daran Teil zu haben –  sofern möglich. Wo dies offensichtlich durch Kriminalität oder andere und unsoziale Handlungsweisen nicht geschieht, kann auch nicht grenzenlose Akzeptanz in unserem Land erwartet werden. Wenn die Chance auf ein neues Leben bei uns verspielt oder ausgenutzt wird, hat die Willkommenskultur ihre Grenzen.

Liebt sie wie euch selbst“ – diese Aussage lässt in uns die Nächstenliebe neu entflammen, die aus unserer Gottesliebe genährt wird. Diese beiden von Jesus genannten höchsten Gebote (Matthäus 22, 36-39) stehen unumstößlich im Vordergrund unserer Beurteilung. Wie unser Herr, dürfen wir die Herzen auch Fremder Mitmenschen suchen und verändern. Zu diesem Zweck sendet Gott uns Hilfesuchende aus allen Enden der Welt.

Lasst uns auf Fremde zugehen. Lasst uns für sie beten. Wir wollen auch für unsere Politikerinnen und Politiker beten, die diesen Auftrag vor Gott gestalten müssen.

(Verfasst für den Monatsbrief des CVJM Friesenheim, März 2025)