»HERR, ich danke dir, dass du mich erhört hast und hast mir geholfen.«
Psalm 118,21
Diese Tageslosung vom 25. August ist gut, ermutigend und ein Segen. Für uns als Familie war sie die buchstäbliche Auflösung eines großen Fiaskos:
Wir hatten einige sehr schöne Tage in Italien am Lago Maggiore erlebt. Eine sehr schöne und für uns passende Unterkunft mit Pool und sehr angenehmer Atmosphäre in dem Hotel. Die lange Suche nach dem Urlaubsort hatte sich wirklich gelohnt. Wir freuten uns auf einen entspannten letzten Abend in Cannobio. Nachmittags wollte sich meine Familie noch am Pool erfrischen und ich habe meine Beine und Oberkörper an der Dusche auf dem Rollstuhl erfrischt. Da geschah es, als wir am Liegeplatz zurück waren, streikte der Rollstuhl plötzlich. Es war Freitagnachmittag, dennoch erreichte ich verschiedene Mitarbeiter der Herstellerfirma. Aber leider halfen alle Tipps nichts. Dramatischerweise befand sich das Gelände im Untergeschoss des Hotels und es war unklar, ob ich irgendwie zum und in den Aufzug käme. Stunden des Wartens vergingen, ob die Elektronik wieder funktioniert. Irgendwann haben wir den Rollstuhl mit Muskelkraft zum Aufzug geschoben und nur durch eine unkonventionelle Sitzhaltung erreicht, dass die Länge des Rollstuhls gerade noch in den Aufzug passte. Aufatmen! Aber das Problem bestand weiterhin, wir wussten nicht, wie wir am Folgetag an den rund 20 km entfernten Bahnhof in Locarno kommen sollten. Unserem letzten Abend genossen wir teilweise getrennt und dann alle zusammen im Zimmer, in dem ich lag. Sorgenvoll machten wir das Beste aus der Situation und hofften und beten auf Rettung. Wir betätigten immer wieder die Hauptsicherung des Rollstuhls, und die Steuerung flackerte einmal kurz auf. Für mich war das ein Zeichen dafür, dass Gott dabei ist, etwas zu tun. Wir versammelten uns um den Rollstuhl zum Gebet und legten Hände auf. Mithilfe der Rezeption konnten wir in Locarno ein Rollstuhl – Taxi buchen, um zum Bahnhof gebracht zu werden. Am nächsten Tag trafen wir uns mit Gepäck und Frühstück. Wieder und wieder versuchten wir, den Rollstuhl zu starten. Der Versuch, mit organisiertem Werkzeug und YouTube-Tutorial den Fehler zu beheben, misslang. Dann hatten wir einen Geistesblitz: gleichzeitig mit der Hauptsicherung betätigten wir den AN-Schalter. Und es hat funktioniert! Großer Jubel brach bei uns aus. Kurz darauf kam das Taxi und glücklicherweise konnte ich die recht steile Rampe mit Motorkraft bezwingen. Mit dem gefundenen Trick zum Einschalten bewältigen wir die Zugfahrt und kamen nachts in Offenburg an, wo unser Auto stand. Wir wollten nur noch einsteigen und nach Hause… Doch das Auto sprang nicht an – Batterie leer. Wir verstanden die Welt in diesem Moment wirklich nicht mehr! Neben uns parkte dann ein Großraum – Taxi und beherzt fragten wir den Fahrer, ob er uns helfen könnte. Leider hatte er kein Überbrückungskabel, fuhr aber kurz entschlossen in die Zentrale und holte eines. Er half uns auch längere Zeit beim Starten, bis unser Auto wieder lief. Gott sei Dank!
Dann erinnerten wir uns an die Losung. Wir wollen Hoffnung daraus tanken und nicht vergessen, wie er uns Gutes getan hat. (Psalm 103). Wieder erkannten wir, dass wir zu Jesu GmbH gehören: Gesellschaft mit berechtigter Hoffnung.
Herzliche Grüße, Michael Taeger