Gott hören

Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.

Jakobus 1,19

„Da hätte ich mir auf die Zunge beißen sollen“! Diesen Satz hört man oft, wenn Worte zu schnell fallen, das Herz auf der Zunge getragen wird. Wie schnell ist ein Satz        ausgesprochen, den man nicht mehr zurückholen kann. Wir dürfen von Gott lernen, dass Schweigen auch hier Gold, Reden nur Silber ist. Gewiss, Manches muss gesagt werden, auch wenn es nicht auf Anklang trifft. Aber Gott lehrt uns das richtige Timing: langsam beim Reden und vor allem langsam im Zorn! Entschleunigung tut uns sehr gut und bewahrt vor unnötigen Verletzungen anderer, die uns und unseren Beziehungen nicht gut tun. Manche Leute sagen in kritischen Situationen „da will ich erst mal eine Nacht drüber schlafen“. Das ist ein guter Ansatz, da nach einer Bedenkzeit mancher „emotionale Dampf“ verflogen ist und Gedanken geklärt sind. Auch die selbstkritische Reflexion hilft uns dabei oft: „Was ist mein Anteil an dieser Situation?“. Das ist der zwischenmenschliche Wert dieses Monatsverses; Einfach die Antenne mal auf Empfang schalten, anstatt bereits mit Herz und Mund Geschütze aufzufahren.

Aber wie oft ist unser Herz auch enttäuscht oder sogar verletzt, weil Gott eine andere Reaktion auf ein Gebet, eine Verheißung … zeigte, als wir erwartet hatten. Wenn Gott nicht automatisch so antwortet, wie wir es uns in unseren Wünschen erträumten. Aber ist Gottes Plan nicht größer als unserer, seine Gedanken nicht höher als unsere (Jesaja 55,9)? Um nicht in eine negative Haltung gegenüber Gott abzurutschen ist eines vorrangig notwendig: Hören. David singt: „Sei stille dem HERRN und warte auf ihn“. Das lehrt uns hierbei eine Haltung des Empfangens in Demut und Vertrauen. 

Ganz entscheidende Dinge in meinem Leben haben sich aus dem Reden Gottes entwickelt: meine Beziehung zu Jesus, meine Ehe, unsere finanzielle Situation, das Haus u.v.m.. Es ist ein großes Geschenk, Gottes Stimme wahrnehmen zu dürfen! Hinhören braucht Ruhe und auch Übung. Der Alltag und unsere Umgebung lenken vom gegenüber ab, auch von Gott. Ich lade dazu ein, Zeiten des Hörens einzuplanen, in denen wir Gottes Stimme erkennen und begreifen können.

Herzliche Segensgrüße! 

Michael Taeger

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